In der Nacht kreisen meine Gedanken ums Reserverad. Die
Strecke bis zur usbekischen Grenze beträgt 80 km, was danach kommt, wissen wir
noch nicht. Zurück nach Atyrau sind es immerhin 430 km, dies jedoch auf
perfekter Straße. Ohne Reservereifen Richtung Usbekistan zu fahren, scheint
unsinnig und auch gefährlich.
Also zurück, denn wir kennen bereits die Straße. Vorher
müssen wir noch auf den angekündigten Helfer warten und die Felgen wechseln
lassen, weil die Reservefelge nur 80 km/h erlaubt.
Der „Helfer in der Not“ ist um 9.00 Uhr, 9.15 Uhr und 9.30 Uhr nicht da. So suchen wir selbst einen
Reifenmonteur, der an der Hauptstraße auch bald gefunden ist. Als Glück im
Unglück empfinden wir es, als der Mechaniker uns den am Vortag frisch montierten
Reifen zeigt. Eine Schraube hat sich samt Beilagscheibe in die Lauffläche
gebohrt, und das nach wenigen Fahrkilometern! Die Reifenkontrolle zeigt, dass
die Lauffläche dicht ist – der Beilagscheibe sei Dank, die Schraube hat nicht
tiefer eindringen können.
Felgen ummontieren, Reifen im Wasserbad kontrollieren, kein
Preis vorher ausgehandelt. Wir bereiten uns auf eine stark überhöhte Rechnung
vor. Gerlinde rechnet den verlangten Betrag 3x nach. Es sind umgerechnet 3 €. Dafür
gibt es ein zusätzliches Trinkgeld. Und
weil heute fast alles gut gelaufen ist, darf der Duster eine Wagenwäsche
genießen
Atyrau, die Hauptstadt der Sackgassen, ruft. Wir finden
beinahe sofort das Hotel wieder, in dem wir bereits genächtigt haben. Nur der
eine oder andere Umweg ist dabei. Niemand an der Rezeption kennt einen
Reifendienst in der Stadt. Das weibliche Personal wird das eben nicht so genau
wissen.
Das mit den Reifen klingt sehr mühsam... vielleicht solltet ihr einfach noch einen normalen Reifen kaufen, wenn's wo einen gibt und ihr neben dem Reservereifen noch Platz im Kofferraum habt? Liebe Grüße!
AntwortenLöschenHallo Ernst und Gerlinde, super interessante Berichte, da kann man richtig mit euch mitleiden aber sich natürlich auch mitfreuen, weiter so! Verfolge immer auf GoogleMaps mit wo ihr euch grad genau befindet. Wünsche euch noch eine erlebnisreiche und unfallfreie Reise und nicht mehr allzu viele aufgeschlitzte Reifen! Liebe Grüße aus der verregneten Heimat, Jochen
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