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Dienstag, 19. Juni 2012

Almaty - die Interessante 19. 06. 2012


Gestern ist also Tag der Entspannung gewesen. Wir haben auf unsere Registrierung gewartet, die innerhalb der ersten 5 Tage unseres neuerlichen Kasachstan-Aufenthaltes hat erledigt werden müssen. Ein Mitarbeiter unseres Hotels ist  damit beauftragt gewesen. Wegen eines technischen Gebrechens hat sich allerdings die Registrierung um einen Tag verzögert und uns zu einem zusätzlichen Almaty-Tag gezwungen.

Auf dem Köktebe, einem Hügel am Rand des Stadtzentrums, ist einiges los gewesen an Ausflüglern. Diverse Gastgärten haben uns vor Dehydrierung geschützt. Langweilig ist es keine Minute gewesen, denn das bunte Treiben ist absolut faszinierend gewesen.  Verblüffend austauschbar die familiären Situationen in Österreich und Kasachstan, trotzdem für uns exotisch genug. Angenehme Temperaturen den ganzen Tag über.


Heute haben wir den Duster vom Parkplatz geholt und sind losgefahren, vorerst hinein ins Großstadtgewühl, auf das wir uns schon einigermaßen eingestellt haben. Lediglich die quälende Huperei  lässt mich nach wie vor zornig werden. Vielleicht erwarte ich aber auch  zu viel, wenn ich meine, dass die Einheimischen dem österreichischen Kennzeichen gegenüber mehr Toleranz aufbringen könnten. Gott sei Dank habe ich im Verkehrsgewühl keine Zeit darüber nachzudenken, wie es einem Kasachen vielleicht in Wien ergehen würde.

Direkt am Stadtrand beginnen die Berge des Tien Schan, und die sind wesentlich höher als unsere Alpen. Bereits nach 15 – 20 Kilometern ist ein modernes Schigebiet erreicht, das in großem Stil ausgebaut werden soll. Auch eine österreichische Seilbahn ist mit dabei. Dem Duster gestatten  wir ein paar Kletterübungen und sind von seinem Leistungsvermögen beeindruckt. Temperaturen um 20 Grad Celsius locken viele Wanderer hierher. Wie mag es hier im Winter sein?  Immerhin ist ja wegen der häufigen Vermurungen  ein riesiger Damm errichtet worden. Am Straßenrand liegt noch eine Vielzahl entwurzelter Bäume.

Eher durch Zufall entdecken wir einige Seitentäler des Nationalparks. Hier scheint es mit dem Schilauf zu Ende zu gehen, wenn man den Zustand der wenigen Liftanlagen als Indikator gelten lässt.

Weil wir noch Zeit haben, bereiten wir unsere beiden nächsten Tage vor. Wir suchen und finden die Verwaltung des Altyn Emel Nationalparks in einem Hotel, das die Zeiten der Sowjetunion auferstehen lässt. Aber die beiden Damen, die sich um uns kümmern, sind äußerst freundlich und bemüht. Rasch ist ein Programm einschließlich Übernachtung im Nationalpark zu erträglichen Preisen ausgearbeitet.

Natürlich sind wir ein Sonderfall, weil wir selbst mit dem Auto fahren. Aber ein Local Guide ist obligat und muss mit ins Auto, weil im NP nichts ausgeschildert ist. Kostet nicht viel, ist auch gut, wenn es um die Sicherheit geht. Und darüber hinaus  müssen wir bei der morgigen Abfahrt eben nur noch ans Tanken denken.

Kaum haben wir den bürokratischen Teil erledigt, kommt ein Niederländer auf der Suche nach seinem Hut – der sich auch gleich in der mitgebrachten  Plastiktragetasche findet -  ins Büro. Wir kommen ins Gespräch und erfahren, dass die siebenwöchige Reise  in Amsterdam von einem „Spezialreisebüro“ (Zitat) ausgearbeitet worden ist. Alle Bahnfahrten und Visa inklusive. Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, Kirgistan, Kasachstan. Schlimm gelaufen ist lediglich, dass die Beginndaten  der einzelnen Visa nicht ganz zusammen gepasst haben. Und so ist es unter anderem passiert, dass der Holländer im Niemandsland zwischen Tadschikistan und Kirgistan 2 Tage und 2 Nächte im Freien verbringen hat müssen (teilweise bei Schneefall), bis das nächste Visum gültig geworden ist.  

Na, da doch lieber ein zusätzlicher Tag in Almaty, das wir inzwischen ein wenig besser kennengelernt haben und sehr interessant und sympathisch finden mit seinen vielen Attraktionen und  mit seinem  großem kulturellen Angebot, das wir allerdings leider nicht nutzen können.

Auf der Fahrt zum Hotel verschlägt es uns durch Zufall noch zu der modernen großen Schanzenanlage, wo im vergagenen Winter auch der Springertross des Schi-Weltcups Station gemacht hat. Von hier sind es keine fünf Autominuten zu unserem Hotel im Stadtzentrum.
Bei der Rezeption liegen unsere Reisepässe samt Registrierung.

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